Glassammlung
Als die ersten Glasmacher Sand und Asche miteinander verschmolzen, muss das Resultat wie ein Wunder gewirkt haben. Es war ihnen gelungen, aus einfachen Rohstoffen leuchtend farbige Edelsteine nachzuahmen. Seitdem sind fast 4.000 Jahre vergangen, und bis heute bleibt Glas ein faszinierendes Material der Hochtechnologie und der Kunst.
Die Stärke der Glassammlung liegt in ihrer Geschlossenheit, die von der Antike bis in die Gegenwart einen fast vollständigen Überblick über die Geschichte der Glaskunst bietet. Viele der „Sternstunden“ in der Entwicklung der Glaskunst werden hier mit einzigartigen Hauptwerken belegt. Darüber hinaus haben sich Schwerpunkte herausgebildet:
– Antike: Glas der Römerzeit, etwa von 50 bis 450 n. Chr., meistenteils aus Werkstätten des Nahen Ostens
– Islam: der Nahe Osten vom 6. Jahrhundert bis um 1400
– Mittelalter: eine der weltweit besten Sammlungen zu Gebrauchs- und Luxusgläsern von der Merowingerzeit bis zur Renaissance
– 1500 bis 1880: Spitzenwerke der europäischen Glaskunst von der venezianischen Renaissance über den barocken Glasschnitt bis hin zum Biedermeier und Historismus
– Jugendstil: Werke des französischen Art Nouveau, ca. 1885-1904, bilden den besonderen Schwerpunkt der Glassammlung
– 1920–1960: Aufbruch in der Glaskunst seit den 1920er-Jahren in Murano, den Niederlanden und Skandinavien
– Glasdesign: Dokumentation der europäischen Glasgestaltung seit dem Zweiten Weltkrieg
– Studioglas seit 1962 und zeitgenössische Kunst: der freie künstlerische Umgang mit Glas
Schätzungsweise 400 Personen und Institutionen haben die Glassammlung seit ihren Ursprüngen beschenkt. So verdankt sich die Qualität der Sammlung zu einem erheblichen Teil dem privaten Engagement unserer Förderer. Allen voran steht die ca. 3.000 Objekte umfassende Sammlung des Düsseldorfer Architekten Helmut Hentrich (1905–2001), der vor allem Jugendstilgläser sammelte. Endgültig zu Weltgeltung gelangte dieser Bereich durch die Sammlung der Heidelberger Unternehmerin Gerda Koepff (1919–2006). Jüngst ist mit der Sammlung der Hamburger Apothekerin Frauke Thole ein Schwerpunkt auf das Lebenswerk des tschechischen Bildhauers Jan Fišar (1933–2010) hinzugekommen.
Rhino Palast
Sonderräume für Kinder gestaltet von Christoph Nieman
Auch für die Glassammlung hat der Künstler und Illustrator Christoph Niemann exklusiv für den Kunstpalast einen weiteren Sonderraum für Kinder entwickelt. Im Rhino Palast können Groß und Klein auf Entdeckungstour gehen, die Grenzen ihrer Wahrnehmung ausprobieren und spielerisch das Museum für sich erobern. Hinter den kleinen Türen mit niedrigen Klinken und dem Rhino-Logo verbergen sich unterschiedliche optische Illusionen, die zur Interaktion einladen und Bezüge zur Sammlung des Kunstpalastes herstellen. Im neuen Raum „Facetten“ werden der eigene Körper und die Bewegungen ähnlich wie bei geschliffenem Glas in viele kleine Flächen geteilt und reflektiert. Die Besucher*innen können anhand der wechselnden Projektionen ihre Lieblingsfacette entdecken.Mehr erfahren
Neue Feautures der Kunst­
palast App
Mit Informationen zu über 100 Werken der Glassammlung, darunter über 20 multimediale Stationen (Audio und Video) und einem neuen Augmented Reality Feature zum Fenster der Villa Possehl, Travemünde, 1904 (Entwurf) von Henry van de Velde, bietet die Kunstpalast App ein spannendes digitales Erlebnis für die Besucher*innen.Mehr erfahren
Begleitprogramm
Sa 23.11.2024
Öffentliche Führung
15:00
Mythos Murano & Glassammlung
Sa 30.11.2024
Öffentliche Führung
15:00
Mythos Murano & Glassammlung
Sa 14.12.2024
Öffentliche Führung
15:00
Mythos Murano & Glassammlung
Sa 28.12.2024
Öffentliche Führung
15:00
Mythos Murano & Glassammlung
Sa 4.1.2025
Öffentliche Führung
15:00
Mythos Murano & Glassammlung
Sa 18.1.2025
Öffentliche Führung
15:00
Mythos Murano & Glassammlung
Bildnachweise
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