Mythos Murano

19.11.2024 – 5.10.2025

Mythos Murano
Sunnei S.r.l., Sexspielzeug „Gurke“, 2022

Datum

19.11.2024 – 5.10.2025

Ort

» Kunstpalast
  • Eintritt: 16 € / ermäßigt 12 €

  • Kinder / Jugendliche unter 18: frei

  • Mitglieder des Freundeskreises: frei

Wiedereröffnung der Glassammlung

Nach einer umfassenden Modernisierung ist eine der weltweit größten Glassammlungen nun wieder zu sehen.

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Blick in die Ausstellung, Foto: Andreas Endermann
Blick in die Ausstellung, Foto: Andreas Endermann

In einem neu geschaffenen Ausstellungsbereich unserer Glassammlung werden ab sofort jährlich wechselnde Themenausstellungen gezeigt. Den Anfang macht Mythos Murano: Seit 700 Jahren ist die kleine Laguneninsel Murano bei Venedig der Inbegriff großartiger Glaskunst.

Hier werden uralte Bräuche des Glasmacherhandwerks bewahrt und Geheimnisse neuer Farben und Herstellungsmethoden gehütet. Die letzte große Blütezeit war von 1920 bis 1970, wovon der Mythos Murano heute noch zehrt. Der Kunstpalast besitzt aus diesem Zeitraum eine umfangreiche Sammlung, aus der 135 herausragende Arbeiten präsentiert werden.

Alessandro Pianon, Orangefarbenes Küken (pulcino), Murano, ca. 1960–1962
Alessandro Pianon, Orangefarbenes Küken (pulcino), Murano, ca. 1960–1962

Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich Venedig zur weltweiten Hauptstadt der Glaskunst. In der Hafen- und Handelsmetropole waren die besten Rohstoffe verfügbar und ermöglichten die Herstellung neuartiger Glassorten. Im Wettbewerb auf engem Raum und über viele Generationen bildete sich eine Könnerschaft im Umgang mit der Glasmacherpfeife heraus, die andernorts nicht erreicht wurde.
Nach 500 Jahren von Höhen und Tiefen kam es im 19. Jahrhundert zu einem neuen Aufbruch. Die Werkstätten des italienischen Anwalts und Unternehmers Antonio Salviati brachten neues Leben in die Glasproduktion, und Murano gewann in den 1870er Jahren seinen Ruf zurück.

Der Erfolg war nur von kurzer Dauer, denn schon seit etwa 1890 entsprach das italienische, an historische Vorbilder angelehnte Glas nicht mehr dem Zeitgeschmack. Der Anschluss an die modernen Strömungen in der angewandten Kunst gelang 1921–1925 mit der Gründung einer neuen Glasfirma durch den venezianischen Kunsthändler Giacomo Cappellin und den Mailänder Rechtsanwalt Paolo Venini. Deren Erzeugnisse nehmen Formen der Vergangenheit auf und wirken dennoch zeitlos modern.

Luciano Gaspari, Vase aus der
Luciano Gaspari, Vase aus der „Marine“-Serie, Murano, ca. 1965–1980

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat eine junge Generation von Gestalter*innen an. Sie brachten mit ihrer Experimentierfreude des italienischen Designs neue Ideen nach Murano. Erheblichen Einfluss nahmen ausländische Handelshäuser, etwa in Frankreich und den USA, die den Betrieb der Produktionsstätten durch ihre regelmäßigen Aufträge sicherten.
Ein vorherrschendes Produkt aus den Werkstätten ist die Vase, die einen Gebrauchscharakter hat und zugleich als eigenständiges Kunstwerk gelten kann.

Der Schritt zur freien künstlerischen Plastik wurde nur selten gegangen. Die venezianischen Künstler Livio Seguso und Luciano Vistosi sind mit ihren Werken, die sich von der Gefäßform der Vase entfernen, die bemerkenswerten Ausnahmen. Mit ihrer Faszination für das Material Glas lassen Künstler*innen aus aller Welt, wie etwa der Bildhauer Tony Cragg, heute ihre Ideen auf Murano in Glas umsetzen.
Werkstätten, die mit Künstler*innen zusammenarbeiten, gibt es inzwischen in vielen Ländern. Aber der „Mythos Murano“ lockt nach wie vor nach Venedig.

Kurator: Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Kunstpalast

Begleitprogramm

Sa 23.11.2024

Öffentliche Führung

15:00

Mythos Murano & Glassammlung

ausgebucht

Sa 30.11.2024

Öffentliche Führung

15:00

Mythos Murano & Glassammlung

Sa 14.12.2024

Öffentliche Führung

15:00

Mythos Murano & Glassammlung

ausgebucht

Sa 28.12.2024

Öffentliche Führung

15:00

Mythos Murano & Glassammlung

Sa 4.1.2025

Öffentliche Führung

15:00

Mythos Murano & Glassammlung

ausgebucht

Sa 18.1.2025

Öffentliche Führung

15:00

Mythos Murano & Glassammlung

ausgebucht

Do 6.2.2025

Workshop – Boom Boom Boom! Arts & Charts der 90er

18:00

Window Colour & Glasperlenschmuck

Richard von Kralik/ J. & L. Lobmeyr/Meyr’s Neffe | Titurelpokal und Gralsschale aus der Parcivalserie, 1889
Richard von Kralik/ J. & L. Lobmeyr/Meyr’s Neffe | Titurelpokal und Gralsschale aus der Parcivalserie, 1889

Wiedereröffnung der Glassammlung


Nach einer umfassenden Modernisierung ist eine der weltweit größten Glassammlungen nun wieder zu sehen: Über 1.500 Exponate aus der rund 13.000 Objekte umfassenden Kollektion geben Einblick in die Geschichte der Glaskunst – beginnend mit der Antike über das Mittelalter bis hin zu zeitgenössischen Glasobjekten.

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